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Jahrelang habe ich mich geweigert, das, was da entstanden war an Etüden für meine Schüler, an Studien für unser Ensemble, an Gelegenheitsarbeiten für
besondere Anlässe, als Kompositionen zu bezeichnen. „Ernster“ wurde die Beschäftigung mit „Selbstgemachtem“, als immer mehr Veranstalter uns fragten, ob wir zeitgenössische Werke weglassen könnten – die
GEMA-Gebühren seien einfach zu hoch für sie.
Da man als Blockflötist nicht auf den weiten Bereich der heutigen Musik verzichten kann, in dem neben dem, was nur aus der Experimentierfreude der 60-er und
70-er Jahre zu erklären und längst vergessen ist auch vieles von bleibendem Wert entstanden ist, das für die Entwicklung des Blockflötenspiels unverzichtbar ist, entschloss ich mich, in Anlehnung an Meister wie Serocki und
Capirci eigene Versuche zu machen. Das positive Echo ließ mich zunehmend die Zurückhaltung aufgeben und das, was da entstand auch als Kompositionen bezeichnen.
Im Beiheft zu der CD „Indian Flute“, auf der ich Kompositionen, die bis 2002 entstanden waren, zusammengestellt habe, sind zu den einzelnen Stücken auch jeweils die Bedingungen und Motivationen ihrer Entstehung
beschrieben.
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